Heute kamen die zehn Regierungschefs und Regierungsvertreter der Mitgliedsländer und Kantone der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) in Scuol zu ihrer 49. Regierungschefkonferenz zusammen. Unter dem Vorsitz des Kantons Graubünden wurden drei Resolutionen verabschiedet. Der Vorsitz der Arge Alp geht nun nach einem Jahr von Graubünden an Südtirol über.
Der Kanton Graubünden hat im Juni 2017 den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) übernommen und die Wasserkraft in den Mittelpunkt des Vorsitzjahres 2017/2018 gestellt. Im Rahmen dieses Leitthemas wurden verschiedene politische Akzente gesetzt mit dem Ziel, die essentielle Bedeutung der Wasserkraft für den Alpenraum aufzuzeigen. Eine Serie von Videobeiträgen bringt spannende Einblicke in die Stromproduktion und zeigt die Bedeutung der Wasserkraft in der Vergangenheit, aber auch für die Zukunft auf. Ferner hat die Arge Alp während des Bündner Vorsitzes die Schirmherrschaft für die Energieforschungsgespräche 2018 in Disentis übernommen. Zum Abschluss des Vorsitzjahres wurde an einem Symposium die volkswirtschaftliche Bedeutung der Wasserkraft im Alpenraum mit Personen aus Politik und Wirtschaft diskutiert. Zudem wurde heute an der Regierungschefkonferenz eine gemeinsame Resolution zur Wasserkraft verabschiedet.
Wasserkraft soll im gesamten Alpenraum weiter gefördert werden
Die Resolution zum Thema Wasserkraft setzt einen klaren Schwerpunkt zugunsten positiver Entwicklungsperspektiven für die Wasserkraftnutzung im Alpenraum. Die Wasserkraft ist eine der wenigen Ressourcen, über welche die Alpenregionen verfügen und daraus volkswirtschaftlichen Nutzen ziehen können. Sie weist ein ausserordentlich hohes wirtschaftliches Potenzial auf, ist im Quervergleich mit anderen Produktionsformen äusserst nachhaltig, technologisch ausgereift und insbesondere regelbar. Deshalb fordern die zehn Mitgliedsländer der Arge Alp unter anderem, dass in allen Politikbereichen koordiniert darauf hingewirkt wird, damit die Wasserkraftnutzung ökologisch, wirtschaftlich und sozial sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Zudem sollen bei der Unterstützung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien europaweit gleichwertige Bedingungen gewährleistet werden und die Wasserkraft soll durch selektive Förderung anderer Technologien oder sonstige Marktverzerrungen nicht benachteiligt werden.
Beilage:
Resolution Wasserkraft (als PDF)
Erste Arge Alp Resolution zum Thema Bildung
Mit einer zweiten Resolution zum Thema Bildung, wird auf weitere Anliegen der Regional- und Berggebietspolitik, insbesondere im Bildungsbereich, aufmerksam gemacht. Die Mitglieder der Arge Alp fordern auf, den Erfahrungsaustausch über die Auswirkungen der Digitalisierung im Lebensraum Alpen zu verstärken und die Ergebnisse in einer breit angelegten Bildungsoffensive umzusetzen. Gleichermassen sollen die Hochschul- und Forschungsinstitutionen im Alpenraum gestärkt und besser miteinander vernetzt werden. Ebenfalls verlangen die Arge-Alp-Mitglieder geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auch ortsunabhängige Arbeitsplätze erhalten respektive gefördert werden können.
Beilage:
Resolution Bildung (als PDF)
Regulierung der Wolfspopulation im Alpenraum
Die Regierungschefs der Arge Alp haben eine dritte Resolution zum Thema Regulierung der Wolfspopulation im Alpenraum verabschiedet. Der europäische Wolfsbestand ist rasant im Steigen. Der Alpenraum zählt mittlerweile mehr als 100 Wolfsrudel, rund die Hälfte davon im italienischen Alpenanteil. Davon abgeleitet ergibt sich aus Muttertieren, weiteren Rudelmitgliedern und abwandernden Einzelwölfen eine Gesamtpopulation von rund 600 Individuen. Zum Schutz der Berglandwirtschaft und für den Erhalt eines lebendigen ländlichen Raums weist die Arge Alp darauf hin, dass in Teilen des Alpengebiets für den Wolf ein günstiger Erhaltungszustand gegeben ist und fordert die EU auf, den Schutzstatus des Wolfes für diese Gebiete zu senken. Für das Wolfsmanagement soll zudem ein länder- und staatenübergreifendes Monitoring etabliert werden.
Beilage:
Resolution Wolf (als PDF)
Vorsitzübergabe an Südtirol
An der heutigen Regierungschefkonferenz in Scuol hat die Bündner Regierungsrätin Barbara Janom Steiner den Vorsitz nach einem Jahr an den Landeshauptmann der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol Arno Kompatscher übergeben. Während des Südtiroler Vorsitzes wird das Thema "Entwicklung ländlicher Raum" im Zentrum stehen.
Alle Informationen zum Bündner Vorsitzjahr sind unter
www.gr.ch/argealp abrufbar und allgemeine Informationen zur Arge Alp sind unter
www.argealp.org aufgeschaltet.
Auskunftspersonen:
- Regierungsrätin Barbara Janom Steiner, Vorsteherin Departement für Finanzen und Gemeinden Graubünden, E-Mail
Barbara.Janom@dfg.gr.ch (Rückruf erfolgt)
- Telefonische Medienanfragen: Tamara Kobler, Informationsbeauftragte Kanton Graubünden, Tel. 079 792 19 37
Gremium: Arge Alp / Regierung des Kantons Graubünden
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden