Die Regierung genehmigt zwei Teilprojekte für den Wiederaufbau Bondos. Zudem gibt sie grünes Licht für die Korrektion der Valzeinastrasse und spricht Kantonsbeiträge für die Renovation von Trockenmauern.
Zwei Teilprojekte für den Wiederaufbau Bondos
Die Regierung genehmigt zwei Teilprojekte des Gesamtvorhabens "Wiederinstandstellung nach Bergsturz Cengalo und Murgänge Bondo". Hintergrund ist der verheerende Bergsturz am Piz Cengalo vom Sommer 2017, welcher unmittelbar in einen Schuttstrom übergegangen ist. Eine solche Ereignisabfolge wurde bisher weltweit ausserordentlich selten beobachtet. Der Schuttstrom und die Murgänge führten insgesamt rund 500 000 Kubikmeter Material und übermurten die Kantonsstrasse sowie ganze Siedlungsteile von Bondo, Promontogno, Sottoponte und Spino.
Das Teilprojekt "Sofortmassnahmen, Räumung und Deponie" beinhaltet sämtliche getroffenen Sofort- und Sicherungsmassnahmen, die Materialräumung, die Deponie sowie die Verkehrsführung auf Stufe Gemeinde. Der Projektabschluss ist für das Jahr 2023 vorgesehen. An den Gesamtkosten des Teilprojekts von rund 12 Millionen Franken beteiligt sich der Kanton mit einem Beitrag in der Höhe von 9,6 Millionen Franken.
Beim zweiten Teilprojekt geht es um die Instandstellung der forstlichen Gemeindeinfrastruktur. Konkret beinhaltet das Vorhaben die Erstellung einer sicheren Zufahrt für Bondo, die Instandstellung der Erschliessung Val Bondasca sowie die Instandstellung des Hauptnetzes der Kanalisation während der Akutphase im Jahr 2017. Hierfür spricht die Regierung einen Kantonsbeitrag von höchstens rund 2,08 Millionen Franken an die Gesamtkosten von 2,6 Millionen Franken. Das Gesamtprojekt beinhaltet sechs weitere Teilprojekte.
Deformierte Valzeinastrasse wird korrigiert
Die Regierung genehmigt ein Auflageprojekt zur Korrektion der Valzeinastrasse im Abschnitt Boda bis Egga. Die Kantonsstrasse zwischen der Fraktion Valzeina und der Gemeinde Grüsch entspricht nicht mehr den heutigen Bedürfnissen und Sicherheitsanforderungen. Aufgrund von Hanginstabilitäten weist die Strasse im Projektgebiet massive Deformationen in der Fahrbahn und bei den Kunstbauten auf. Zudem liegt der Abschnitt seit Jahrzehnten in einer grossflächigen Rutschung, welche die Strasse immer wieder beeinträchtigt. Erste provisorische geotechnische Massnahmen zur Stabilisierung der Hangverhältnisse wurden 2015 und 2018 ausgeführt.
Mit diesem Projekt soll die Strasse nun auf dem bestehenden Trassee auf eine Fahrbahnbreite von 4,2 Meter mit Kurvenverbreiterungen ausgebaut werden. In einem Teilabschnitt ist dies infolge topographischer Einschränkungen nicht möglich. Dort beträgt die Fahrbahnbreite 3,5 Meter mit entsprechenden Seitenfreiheiten. Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 7,2 Millionen Franken.
©Bundesamt für Landestopografie
Beiträge für die Renovation von Trockenmauern
Für die Renovation von Trockenmauern spricht die Regierung für das Jahr 2019 einen Kantonsbeitrag von rund 820 400 Franken. Von den gesamten Projektkosten werden rund 1,13 Millionen Franken durch Eigenleistungen und Dritte finanziert. Im Jahr 2019 sollen in den Gemeinden Andeer, Albula/Alvra, Brusio, Castaneda, Casti–Wergenstein, Chur, Domleschg, Donat, Felsberg, Haldenstein, Jenins, Malans, Poschiavo, St. Maria in Calanca, San Vittore, Scuol, Scharans, Soglio, Sumvitg, Trimmis, Vals, Valsot, Zernez und Zillis insgesamt rund 2,66 Kilometer Trockenmauern renoviert werden.
Trockenmauern sind in vielen Regionen Graubündens als Grenz- und Stützmauern wichtige Zeugen einer traditionellen Bewirtschaftung. Trockenmauern bilden zudem häufig bedeutende Lebensräume für Reptilien, Kleinsäuger und Insekten. Sie haben nicht nur eine hohe kulturhistorische, sondern auch eine hohe ökologische und landschaftliche Bedeutung. Ohne Unterhalt zerfallen viele dieser Mauern.
Trockenmauerbau im Parc Ela ©Lorenz A. Fischer
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden