Beim schweizweit ersten Flächentest in den Regionen Bernina, Engiadina Bassa/Val Müstair und Maloja haben sich zwischen Freitag 11. und Sonntag 13. Dezember insgesamt 15'151 Personen einem freiwilligen Coronatest unterzogen. Durch die Testungen konnten insgesamt 150 asymptomatische Personen erkannt und in der Folge isoliert werden.
Die Flächentests in Südbünden ergaben eine Positivitätsrate von 1 Prozent. Dies entspricht den Erwartungen. Auf den gesamten Kanton Graubünden hochgerechnet wären demnach rund 2000 Personen asymptomatische Trägerinnen oder Träger des Virus. Die Flächentests sind eine Massnahme, die Anzahl Personen, die das Coronavirus möglicherweise unerkannt in sich tragen, zu isolieren.
Die Zahlen zeigen: Asymptomatische Personen tragen in erheblichem Mass zur Verbreitung und Aufrechterhaltung der Pandemie bei. Darum sind Kontaktbeschränkungen weiterhin ein zentrales Element zur Eindämmung der Pandemie sind. Ausserdem ist es fundamental, die Distanz- und Hygienemassnahmen einzuhalten. Je genauer zudem das Bild über die Verbreitung des Virus ist, desto besser können die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie angepasst werden.
Nachtestungen in Südbünden ab dieser Woche
Der Flächentest in Südbünden liefert kein abschliessendes Bild, aber eine aussagekräftige Momentaufnahme. Bereits diese Woche wird in einigen Regionen mit Nachtestungen gestartet. Für Graubünden ist es zentral, die negative Dynamik der Fallzahlen zu brechen. Nur so ist eine uneingeschränkte Öffnung von Restaurants, kulturellen Einrichtungen und Freizeitstätten möglich.
Die Testungen an den 23 Teststandorten verliefen weitgehend reibungslos; vereinzelt kam es bei der Übermittlung von Testresultaten zu Verzögerungen. In den 19 Gemeinden standen von Freitag bis Sonntag über 1000 Personen im Einsatz. Der Zivilschutz hatte für die Flächentests in Südbünden insgesamt 26'550 Tests, 10'266 Schutzmasken, 53'100 Handschuhe, 1770 Einwegkittel, 708 Schutzbrillen und 708 Einheiten Desinfektionsmittel ausgeliefert. Die Gemeinden waren sehr gut vorbereitet und konnten die Infrastrukturen innert kürzester Zeit aufbauen. Dank der Vergabe von Zeitfenstern zur Testung, der Disziplin der Testwilligen und der Einhaltung der Regeln des überall anwesenden Sicherheitspersonals kam es nirgends zu Menschenansammlungen.
Die Rekrutierung des Personals - sowohl auf medizinischer wie auch auf administrativer Ebene - verlief unter grossem Einsatz der Spitäler und der Gemeinden gut. Auf logistischer, technischer und administrativer Ebene konnten relevante Erfahrungswerte gesammelt werden, die für zukünftige Testungen von grossem Wert sind.
Bei geringsten Symptomen auch weiterhin testen lassen
Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass es wichtig ist, sich auch weiterhin bei geringsten Symptomen testen zu lassen. Wer nicht zum Test geht, weil er Isolation oder Quarantäne vermeiden will, setzt seine Angehörigen, Mitarbeitenden und Nächsten dem Risiko einer ernsthaften Erkrankung oder gar dem Tod aus. In Graubünden haben sich die Todesfälle im Monat November verdoppelt. Schweizweit sterben täglich 100 Personen mit einer COVID-19-Erkrankung.
Die Bündner Regierung wird am Dienstag über Coronamassnahmen befinden und anschliessend kommunizieren.
Der Kanton Graubünden verzeichnet zurzeit 853 aktive Coronafälle. Die Fallzahlen im Kanton bewegen sich auf konstant hohem Niveau. Personen, die beim Flächentest positiv getestet wurden, begaben sich in Selbstisolation und informierten ihre nächsten Kontakte, damit sich diese in Quarantäne begeben konnten. Der Erwerbsausfall läuft im Falle einer Isolation über die Taggeldversicherung des Betriebs, im Falle einer Quarantäne über die Erwerbsersatzordnung (www.sva.gr.ch).
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Auskunft:
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Gremium: Gesundheitsamt
Quelle: dt Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit