In Graubünden bleiben die Coronafallzahlen im Moment auf einem konstanten Niveau. Das hat zu einem grossen Teil mit der Teststrategie des Kantons zu tun. Über 35 Prozent der Bevölkerung beteiligen sich regelmässig an den Testungen. Der Kanton Graubünden zieht nach zwei Monaten ein erstes Fazit.
Graubünden weist im landesweiten Vergleich bei der 7-Tage-Inzidenz und beim R-Wert die zweittiefste Zahl aus. Die Fallzahlen in Graubünden stagnieren, während sie schweizweit grösstenteils ansteigen. Dies ist das Ergebnis der aktiven, präventiven Teststrategie in Graubünden.
Skigebietsschliessung hätte mindestens 320 Millionen Schweizer Franken gekostet
Die aktive Teststrategie zeigt weitere positive Effekte: Aufgrund der hohen Mobilität wurde während den Wintermonaten ein Anstieg der Fallzahlen von rund 20 Prozent erwartet. Dank den präventiven Testungen in den Betrieben sind die Zahlen allerdings stagniert. So konnten weitere einschneidende Massnahmen vermieden und beispielsweise auch die Skigebiete durchgehend offengehalten werden. Eine Skigebietsschliessung hätte nach Berechnungen des Wirtschaftsforums Graubünden zusätzliche 320 Millionen Schweizer Franken gekostet.
Wirkung zeigen zudem die Resultate der Pilottestungen in den Regionen Bernina, Engiadina Bassa/Val Müstair und Maloja von Mitte Dezember 2020. In diesen – damals stark betroffenen Regionen - konnten sowohl Fallzahlen wie auch Mortalitätsrate nachweislich stark gesenkt werden.
45 Prozent der mobilen Bevölkerung testet regelmässig
Seit Anfang Februar beteiligen sich über 1500 Unternehmen und circa 50 000 Mitarbeitende an den wiederholten Testungen in Betrieben. Zudem lassen sich mehr als 21 900 Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen sowie Mitarbeitende von 144 Bündner Volks- und Mittelschulen freiwillig testen. Die hohe Beteiligung entspricht 45 Prozent der mobilen Bevölkerung (5 bis 64 Jahren). Seit dem wiederholten Testen in Betrieben und Schulen wurden keine Ausbrüche mehr verzeichnet. In den Betriebstestungen konnten bisher 193 und in den Schultestungen 16 asymptomatische Personen eruiert werden.
Testungen verhindern Millionenverluste durch unnötige Quarantäne
Das wiederholte Testen in Betrieben bietet Mitarbeitenden und Kunden Sicherheit und gewährleistet die Aufrechterhaltung der Betriebstätigkeit. Zudem profitieren teilnehmende Betriebe von der angepassten Quarantäneregelung: Mitarbeitende, die engen Kontakt zu einer infizierten Person hatten (weniger als 1,5 Meter während mehr als 15 Minuten ohne geeigneten Schutz), müssen nicht in Quarantäne. Sie können weiterhin arbeiten, sofern sie symptomfrei bleiben und im Rahmen der Betriebstestungen während sieben Tagen täglich negativ getestet werden. Nach Ablauf der sieben Tage wechseln sie wiederum in den gewohnten Testrhythmus.
Die Auswertung des Contact Tracings zeigt, dass es lediglich bei einer von zehn Personen während der Quarantäne zum Krankheitsausbruch kommt. Durch den Arbeitsausfall entstehen für die Wirtschaft Millionenverluste. Dank aktivem Testen in Betrieben in Kombination mit den angepassten Quarantäneregeln, kann sowohl die positive Person erkannt, als auch der finanzielle Verlust gemindert werden.
Testzentren sind über die Ostertage geöffnet
Dank der umfassenden Strategie zur Pandemiebekämpfung, welche auf zehn Bausteinen basiert, erhält der Kanton Graubünden ein aussagekräftiges Bild über die Ausbreitung des Coronavirus in den Regionen. Daraus lassen sich bei Bedarf rasche und zielgerichtete Sofortmassnahmen ableiten. Auch bei erhöhter Mobilität über die Ostertage soll dies gewährleistet sein. Die regionalen Testzentren bleiben auch während den Feiertagen geöffnet. Lassen Sie sich bei geringen Symptomen umgehend testen.
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Gremium: Gesundheitsamt
Quelle: dt Gesundheitsamt