Die Regierung gibt grünes Licht für die Revitalisierung des Inns in Celerina. Zudem spricht sie Beiträge für zwei Lawinenschutzprojekte in den Gemeinden Pontresina und Valsot.
Grünes Licht für Revitalisierung des Inns bei Celerina
Die Regierung genehmigt ein Projekt und die dafür erforderlichen
Bewilligungen für die Revitalisierung des Inns in der Gemeinde
Celerina/Schlarigna. Der Inn weist im Abschnitt zwischen der Kantonsstrasse und
dem Gebiet Spuondas ökologische Defizite auf, welche im Rahmen des
Revitalisierungsprojekts behoben werden sollen. Das Projekt kostet rund 4,8 Millionen Franken und soll im Jahr 2023 fertiggestellt werden.
Auf einer Länge von rund 2,5 Kilometern
verläuft das Projekt vom Ausgang der Charnadüraschlucht bis zur unteren
Gemeindegrenze zu Samedan bei der Punt dals Bouvs. Im Rahmen der
Inn-Revitalisierung soll unter anderem die sogenannte Quervernetzung verbessert
werden. Diese ist insbesondere für die Vielfalt der wertvollen Lebensräume im Übergangsbereich
zwischen Land und Wasser entscheidend. Zudem soll der Fluss im Zuge des
Projekts variabler und dynamischer werden. Weitere Ziele des Projekts sind die
Schaffung von standorttypischen Habitaten, die Aufwertung der Landschaft sowie
die Minderung der negativen Schwall-Sunk-Effekte aus dem Betrieb des Kraftwerks
Islas. Der Hochwasserschutz wird nach der Durchführung des Projekts weiter gewährleistet.
©P. Rey, HYDRA AG,
St.Gallen/Konstanz
Die Regierung genehmigt ein Projekt und die dafür erforderlichen Bewilligungen für die Revitalisierung des Inns in der Gemeinde Celerina/Schlarigna.
Kantonsbeitrag für neues Lawinensprengkonzept in Pontresina
Die Regierung genehmigt das Projekt «Künstliche
Lawinenauslösung Muragls-Choma» der Gemeinde Pontresina und spricht einen
Kantonsbeitrag von maximal 682 500 Franken. Die Ausführung des Projekts erfolgt
in zwei Bauetappen. Als Projektabschluss ist das Jahr 2022 geplant.
Zahlreiche Lawinenzüge des Schafbergs gefährden die Gemeinde
Pontresina. Im Gebiet des Lawinenzugs Choma liegt das Siedlungsgebiet
Chantatsch mit mehr als 30 Wohnhäusern. Zur Reduktion der Gefahr aus diesem
Lawinenzug werden seit 1970 Lawinen künstlich ausgelöst. Bis anhin erfolgten
diese Sprengungen aus dem Helikopter sowie mittels Minenwerfern. Ein
Lawinengutachten des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung ergab im
Jahr 2019, dass mit dem derzeitigen Sprengkonzept keine ausreichende Sicherung
des Siedlungsgebiets erreicht wird. Die Empfehlung des Instituts lautete, fünf
ortsfeste Lawinensprengmasten zu errichten und bei Bedarf weiterhin zusätzlich
Helikopter einzusetzen. Durch diese Massnahmen werden sowohl die Einsatzfähigkeit
als auch die Sprenggenauigkeit erhöht. Damit kann die Sicherheit
beziehungsweise der Schutz der Siedlung erheblich verbessert werden.
Die Regierung genehmigt das Projekt «Künstliche Lawinenauslösung Muragls-Choma» der Gemeinde Pontresina und spricht einen Kantonsbeitrag von maximal 682 500 Franken.
Lawinenverbauung Mingèr – Martina in Valsot wird erweitert
Die Regierung genehmigt das Projekt «Erweiterung Lawinenverbauung
Mingèr – Martina» der Gemeinde Valsot und spricht dazu einen Kantonsbeitrag von
1,1 Millionen Franken.
Die Engadinerstrasse bei Mingèr verläuft am Fuss einer
steilen, bewaldeten und von Lawinenschneisen durchzogenen Talflanke. Sie ist
darum durch Block- und Steinschlag sowie Lawinen gefährdet. Gestützt auf
umfangreiche Gefahrengutachten und Risikoanalysen wurden im Jahr 2020
verschiedenen Varianten zum Schutz des betroffenen Strassenabschnitts geprüft.
Im Anschluss wurde eine 240 Meter lange Steinschlag- und Lawinengalerie
errichtet, die die Kantonsstrasse vor Lawinen aus sieben Lawinenzügen schützt.
Östlich und westlich verblieben jedoch drei weitere Lawinenzüge, die die Kantonsstrasse
weiterhin gefährden. Um das Risiko auf der Engadinerstrasse weiter zu
reduzieren, soll die Galerie erweitert werden. Das vorliegende Projekt sieht
eine Erweiterung der bestehenden Lawinenverbauung vor. So werden unter anderem
Dreibeinböcke erstellt und über 500 junge Bäume als Ergänzung der
Naturverjüngung gepflanzt. Des Weiteren kommen Steinschlagschutznetze sowie
Holz-Stahlschneebrücken zum Einsatz.
Die Regierung genehmigt das Projekt «Erweiterung Lawinenverbauung Mingèr – Martina» der Gemeinde Valsot und spricht dazu einen Kantonsbeitrag von 1,1 Millionen Franken.
Massnahmen für zu laute Triner Strassen notwendig
Die Regierung genehmigt ein Lärmsanierungsprojekt in der Gemeinde Trin
und erteilt die Bewilligung um Herabsetzung der allgemeinen
Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 50 Kilometer pro Stunde im Innerortsbereich
von Trin Mulin. Das Tiefbauamt liess das Projekt gestützt auf die Lärmschutzverordnung
für die Oberalpstrasse, die Trinserstrasse und die Gemeindestrassen in der
Gemeinde Trin ausarbeiten. Im Rahmen eines solchen Lärmschutzprojekts wird
dargelegt, mit welchen Massnahmen an den Strassen die Lärmimmissionen unter die
Belastungsgrenzwerte gesenkt werden können.
Das Projekt umfasst alle Gebiete der Gemeinde Trin, für welche aufgrund
des generellen Lärmbelastungskatasters eine erhebliche Lärmbelastung
festgestellt wurde. Massgebend für die Beurteilung ist die
Lärmbelastungsprognose für das Jahr 2035. Die prognostizierte Belastungszunahme
führt entlang der Gemeindestrasse Via Principala zu keiner Überschreitung,
während entlang der Oberalpstrasse und der Trinserstrasse gleich acht
Überschreitungen vorliegen. Dabei erreicht eine Überschreitung sogar den
Alarmwert. Aufgrund dieser prognostizierten Überschreitungen der Immissionsgrenzwerte
besteht sowohl für die Oberalpstrasse als auch für die Trinserstrasse
Sanierungsbedarf.
Der Kanton als Eigentümer der entsprechenden Strassen ist in der
Pflicht, eine Lärmsanierung durchzuführen. Bei den Strassenabschnitten der
Oberalpstrasse werden dafür in den nächsten fünf Jahren die heutigen circa 15
bis 25 Jahre alten Beläge ersetzt. Entlang der Oberalpstrasse im
Innerortsbereich von Trin Mulin wird zudem Tempo 50 signalisiert.
Die Regierung genehmigt ein Lärmsanierungsprojekt in der Gemeinde Trin und erteilt die Bewilligung um Herabsetzung der allgemeinen Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 50 Kilometer pro Stunde im Innerortsbereich von Trin Mulin.