Am 19. Juli 2021 nimmt Bundesrat Ignazio Cassis an der Eröffnung der Intensivsprachwoche Rätoromanisch in Scuol teil. Und nicht nur das: Bundesrat Cassis besucht gleich selber den Sprachkurs und setzt so sein gelebtes Engagement für die rätoromanische Sprache fort, welches ihn bereits im Juni nach Ilanz geführt hatte. Regierungsrat und Bündner Erziehungs- und Kulturminister Jon Domenic Parolini, selber Rätoromane, empfängt Cassis in seinem Heimatort Scuol.
Umgang mit sprachlicher und kultureller Vielfalt ist eine weltweit immer mehr gefragte Kompetenz. Die Schweiz und insbesondere Graubünden können in dieser Hinsicht auf einen besonders reichen und bewährten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Vor diesem Hintergrund fördert das Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) den Dialog zwischen den vier Sprachgemeinschaften der Schweiz.
Als Vertreter der italienischen Sprachminderheit in der Landesregierung, ist Bundesrat Ignazio Cassis mit der Sprachsituation in Graubünden bestens vertraut. So hat er sich auch der kleinsten der vier Landessprachen angenommen – der rätoromanischen Sprache. Am 19. Juli 2021 nimmt er an der Eröffnung der Intensivsprachwoche Rätoromanisch in Scoul teil. Empfangen und begleitet wird Bundesrat Cassis von Regierungsrat und Bündner Erziehungs- und Kulturminister Jon Domenic Parolini sowie Gemeindepräsident Christian Fanzun.
Von der «Emna rumantscha» zu den Sprachkursen in der Surselva und im Engadin
Im Februar 2021 hat das EDA, unter Beteiligung von Regierungspräsident Mario Cavigelli und Regierungsrat Jon Domenic Parolini, die erste «Emna rumantscha» eröffnet. Diese soll von nun an zu einem jährlichen Fixpunkt im Kalender werden, mit dem Ziel, auf die Situation der vierten Landessprache hinzuweisen sowie die Bedeutung der Mehrsprachigkeit für den nationalen Zusammenhalt zu unterstreichen.
Anlässlich der Online-Lancierung der «Emna rumantscha» hatte Bundesrat Cassis erklärt, seine Kenntnisse der fünf romanischen Idiome vertiefen zu wollen. Im Juni 2021 besuchte er daraufhin die Ilanzer Klasse, die ihn spontan zu einem Sprachkurs in Sursilvan eingeladen hatte. Im Juli vertieft nun Ignazio Cassis seine Kenntnisse des Unterengadiner Idioms (Vallader).
Sprachkurse in Rätoromanisch werden in Form von wöchentlichen Kursen und von Intensivsprachkursen in allen romanisch sprechenden Teilen Graubündens angeboten. Organisiert werden diese von der Sprachorganisation Lia Rumantscha sowie von regionalen Trägerschaften. Mitfinanziert werden sie über Sprachenförderungsgelder des Bundes und des Kantons. Weitere Informationen sind auf www.curs.ch abrufbar.
Die kantonale Sprachenvielfalt als Chance nutzen und fördern
Mit konkreten Massnahmen will der Kanton dafür sorgen, dass die rätoromanische und italienische Sprache und Kultur im Kanton Graubünden langfristig erhalten werden. Daher wurden 80 Massnahmen erarbeitet, um die Minderheitensprachen im Kanton Graubünden zu fördern. Vor Kurzem umgesetzt wurden die Massnahmen zur Sprachenförderung im Rahmen der neuen Leistungsaufträge der privaten Bündner Mittelschulen. Zudem sucht das Erziehungs- Kultur- und Umweltschutzdepartement aktuell eine:n Delegierte/-n für die neu geschaffene Fachstelle Mehrsprachigkeit, mit welcher die Dreisprachigkeit als Wesensmerkmal des Kantons gestärkt werden soll.
Fotobeilage:
V. l. n. r.: Chr. Fanzun, Gemeindepräsident Scuol; D. Deplazes, Generalsekretär LR; Bundesrat Ignazio Cassis; M. Stadler, Tourismusdirektorin; J. D. Parolini, Regierungsrat Graubünden
©Dominik Täuber
Auskunftsperson:
Regierungsrat Dr. Jon Domenic Parolini, Vorsteher des Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartements, Tel. +41 81 257 27 01, E‑Mail Jondomenic.Parolini@ekud.gr.ch
zuständig: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement