Die Jagd übernimmt eine wichtige Funktion in der Erhaltung von gesunden und dem Lebensraum angepassten Wildtierbeständen und leistet folglich auch einen wichtigen Beitrag für einen gesunden Schutzwald. Die Bündner Jägerinnen und Jäger haben im laufenden Jagdjahr gute Arbeit geleistet und einen sehr grossen Aufwand betrieben, um nebst der Ausübung ihrer Passion auch diese Aufgabe im Dienste der Allgemeinheit zu erfüllen. Insgesamt wurden in Graubünden im Jahr 2021 5393 Hirsche, 2376 Rehe, 2976 Gämsen und 64 Wildschweine erlegt.
Aufgrund des milden Wetters und dem Ausbleiben von nennenswerten Schneefällen fiel die Hochjagdstrecke im September im Vergleich zum Vorjahr tiefer aus. Zur Erreichung der Regulationsziele war für die Jagd im November und Dezember ein sehr hoher Plan für den Abschuss von weiblichen Tieren beim Hirsch und Reh vorgesehen.
Abschusszahlen beinahe erreicht
Unter anderem dank guter Witterungsbedingungen im November und Dezember konnten die Bündner Jägerinnen und Jäger die hohen Erwartungen beinahe erfüllen. Vom Start der Hochjagd im September bis zum Ende der Sonderjagd im Dezember konnte die Jägerschaft rund 5400 Hirsche erlegen. Ausschlaggebend für die Erfüllung der angestrebten Ziele ist bei der Hirsch- und Rehwildstrecke die Anzahl an weiblichen Tieren. Der Plan von mindestens 3177 weiblichen Hirschen wurde mit dem Abschuss von 3002 weiblichen Hirschen beinahe erreicht, was einer Erfüllung von 95 Prozent entspricht. Beim Reh wurden insgesamt 2376 Tiere erlegt, davon 244 auf der Sonderjagd. Damit wurde der Abschussplan zu 98 Prozent erfüllt. In den einzelnen Regionen wird die Wildhut nach Möglichkeit und Bedarf noch Einzelabschüsse vornehmen. Die Zählungen der Schalenwildbestände im nächsten Jahr werden aufzeigen, ob die Reduktion der Schalenwildbestände in Gebieten mit grossen Wildschäden am Wald erreicht werden konnte.
Anspruchsvolle Arbeit der Jägerinnen und Jäger
Einmal mehr hat sich gezeigt, dass der Jagderfolg sehr abhängig ist von Faktoren, die nicht beeinflusst werden können. Dazu zählen beispielsweise die Wetterverhältnisse und die Verfügbarkeit des Rothirschs im Winterlebensraum. Da sich dieser in der Regel in Siedlungsnähe befindet, wird die Jagd im Spätherbst von der Bevölkerung stärker wahrgenommen. Darum ist es wichtig, dass die Bündner Gemeinden als wichtigste Waldeigentümerinnen die Arbeit der Jägerinnen und Jäger unterstützen, auch bei schwierigen Bedingungen. Nur so können die gemeinsamen Ziele erreicht werden.
Standortbestimmung zur Weiterentwicklung der Jagd
Verschiedene jagdbeeinflussende Rahmenbedingungen wie das Klima, die Störungen im Lebensraum der Wildtiere und nicht zuletzt auch die zunehmende Wolfspräsenz haben sich stark verändert. Heute entspricht die Bündner Jagd hohen wildbiologischen, ökologischen und tierschützerischen Grundsätzen. Damit die Bündner Jagd diesen Standard auch in Zukunft erfüllt, attraktiv bleibt und ihre Aufgaben erfüllen kann, werden aufgrund der in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen verschiedene Aspekte der Bündner Jagd im Meinungsaustausch mit dem Bündner Kantonalen Patentjäger-Verband und weiteren Ansprechsgruppen überprüft und wo notwendig kurz- bis langfristige Handlungsschwerpunkte festgelegt.
Auskunftspersonen:
- Adrian Arquint, Leiter Amt für Jagd und Fischerei, Tel. +41 81 257 38 92 (telefonisch erreichbar von 10 bis 12 Uhr), E‑Mail Adrian.Arquint@ajf.gr.ch
- Urban Maissen, Kantonsförster, Amt für Wald und Naturgefahren, Tel. +41 79 475 52 11 (telefonisch erreichbar von 10 bis 12 Uhr), E‑Mail Urban.Maissen@awn.gr.ch
zuständig: Amt für Jagd und Fischerei