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In den Bündner Gemeindevorständen beträgt der Frauenanteil gegenwärtig 21 Prozent, in den Gemeindeparlamenten 22 und in den Geschäftsprüfungskommissionen 31 Prozent. Von den 101 Präsidien befinden sich aktuell deren 14 in Frauenhand. Zu diesen Resultaten kommt eine aktuelle Erhebung.

Zum Anlass des 50. Geburtstags des eidgenössischen Frauenstimmrechts empfing Regierungsrat Christian Rathgeb, Vorsteher des Departements für Finanzen und Gemeinden, im letzten Jahr die amtierenden Bündner Gemeindepräsidentinnen zu einem Austausch. Dabei erteilte er dem Amt für Gemeinden (AFG) den Auftrag, den Frauenanteil in den wichtigsten kommunalen Behörden systematisch zu erheben und jährlich nachzuführen. Die erste Erhebung beruht auf dem Stichtag des 1. Januar 2022. Sie berücksichtigt die Gemeindevorstände, die kommunalen Parlamente und die Geschäftsprüfungskommissionen der politischen Gemeinden. Um die Entwicklung über einen längeren Zeitraum aufzeigen zu können, wird die Erhebung fortan jährlich aktualisiert.

Deutliche Untervertretung in Behörden
Die weibliche Bevölkerung ist aktuell nicht nur in den kantonalen Behörden (Grosser Rat und Regierung), sondern auch in den Exekutiven der politischen Gemeinden deutlich untervertreten. Nur 112 von insgesamt 533 Vorstandssitzen werden von Frauen eingenommen. Den grössten Frauenanteil in den Gemeindevorständen verzeichnet die Region Plessur mit genau einem Viertel. In drei Regionen (Albula, Bernina, Landquart) befinden sich keine Frauen an der Spitze der Gemeindevorstände, in der Region Plessur werden zwei der vier Gemeinden von Frauen geführt. Aktuell verfügen die 14 Gemeinden Arosa, Bonaduz, Cazis, Churwalden, Fideris, Furna, Ilanz/Glion, Masein, Pontresina, San Vittore, Seewis im Prättigau, Sils im Engadin/Segl, Urmein und Val Müstair über Gemeindepräsidentinnen.

Zurzeit kennen 17 Bündner Gemeinden ein Parlament, dies in Ergänzung zur oder als Ersatz der Gemeindeversammlung. Während das Parlament der Gemeinde Samnaun ausschliesslich aus Männern besteht, nehmen im 17-köpfigen Davoser Grossen Landrat sieben Frauen Einsitz. Insgesamt liegt der Frauenanteil in den 17 Parlamenten bei 22 Prozent. Etwas besser sieht das Bild in den Geschäftsprüfungskommissionen mit einem Frauenanteil von 31 Prozent aus; 102 Frauen sind neben 226 Männern in einer dieser wichtigen Kommissionen tätig.

Sogwirkung durch Grossratswahlen und «PROMO Femina»
Regierungsrat Christian Rathgeb ist überzeugt, dass die Grossratswahlen 2022 auch eine frauenfördernde Wirkung haben werden. «Das politische Engagement der Parteien, möglichst viele Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahlen in das kantonale Parlament präsentieren zu können, dürfte generell die Lust auf ein politisches Amt steigern.» Zudem erhofft sich der Kanton, dass das von ihm mitunterstützte Projekt «PROMO Femina» schon bald Früchte tragen wird.

Mit «PROMO Femina» wollen die Fachhochschule Graubünden und fünf kantonale Gleichstellungsbüros das politische Engagement von Frauen auf der Gemeindeebene steigern. Damit kann der weiblichen Untervertretung entgegengetreten und dem öffentlichen Anspruch nach Diversität und Gleichstellung vermehrt nachgekommen werden. Als weiteres Ziel soll durch die Unterstützung bei der Ämterbesetzung sichergestellt werden, dass die Gemeinden langfristig funktionsfähig bleiben.

Beilage:

Frauenvertretung in Bündner Gemeindebehörden 2022

Auskunftspersonen:

  • Regierungsrat Dr. Christian Rathgeb, Vorsteher Departement für Finanzen und Gemeinden, Tel. +41 81 257 32 01, E-Mail Christian.Rathgeb@dfg.gr.ch
  • Barbara Wülser, Leiterin Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann, Tel. +41 81 257 35 71, E-Mail Barbara.Wuelser@stagl.gr.ch
  • Thomas Kollegger, Leiter Amt für Gemeinden, Tel. +41 81 257 23 81, E-Mail Thomas.Kollegger@afg.gr.ch

zuständig: Departement für Finanzen und Gemeinden

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