Am Dienstag hat im Plantahof in Landquart ein Runder Tisch von Behördenvertretungen zur Thematik Ausweichverkehr entlang der A13 stattgefunden. Bund, Kanton, Regionen und Gemeinden sind gewillt, am selben Strick zu ziehen und diskutierten Lösungsansätze sowie nächste Schritte.
Die Thematik des Ausweichverkehrs entlang der A13 beschäftigt insbesondere die Gemeinden im Domleschg, dem Churer Rheintal und macht bei der Kantonsgrenze zu St.Gallen nicht Halt.
Übersicht der Thematik
An der Sitzung orientierten das Bundesamt für Strassen (ASTRA) und die Kantonsvertreter die Eingeladenen über die Verkehrsentwicklung sowie über die gemessenen Staustunden. Dies auch im Vergleich zu anderen Strassenabschnitten in der Schweiz. Bei den vorhandenen Verkehrsproblemen zwischen Thusis und Sargans muss zwischen dem Winter und dem übrigen Jahr unterschieden werden. Im Winter entstehen die Probleme, indem die Besucherinnen und Besucher von Bündner Tourismusdestinationen gleichzeitig ihre Rückreise antreten. Im übrigen Jahr wird dies zusätzlich durch den Transitverkehr verstärkt.
Ganzheitliche Lösungsansätze
Die Thematik der Staulagen ist ganzheitlich zu betrachten, weshalb sämtliche Vertretungen an der Sitzung ihre Sichtweise darlegen konnten. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass keine Patentrezepte für eine Lösung zur Verfügung stehen. Praxiserfahrungen zeigen auf, dass es keine Lösung ohne Nebenwirkung gibt. Daher ist eine sorgfältige Planung und umfassende Abstimmung von Massnahmen unerlässlich. Mögliche Lösungsansätze sind auf drei Ebenen zu suchen:
- Verkehrsfluss auf der Autobahn aufrechterhalten
- Ausweichverkehr vermeiden / vermindern
- Folgen des Ausweichverkehrs reduzieren
Mögliche Massnahmen sind die verstärkte Information der Verkehrsteilnehmenden, die Erstellung von Anlagen für Gefahrenwarnung und Geschwindigkeitsharmonisierungen, die Dosierung von Ein- und Ausfahrten, die Verträglichkeit der Ortsdurchfahrten zu erhöhen, die Angebote im öffentlichen Verkehr zu verbessern sowie bauliche Massnahmen.
Agglomerationsprogramm
Im Rahmen des Agglomerationsprogramms Chur der vierten Generation – bei dessen Erarbeitung die Regionen und Gemeinden mitwirkten – wurden bereits verschiedene Massnahmen definiert. So wurden sieben Massnahmen bezüglich Koordination, Siedlung und Verkehr sowie drei Massnahmen im Bereich Mobilitäts- und Parkraummanagement formuliert sowie 11 Betriebs- und Gestaltungskonzepte für eine siedlungsverträglichere Abwicklung des Verkehrs auf den Ortsdurchfahrten. Die mittelfristige Lenkung des Verkehrs soll über ein Verkehrsmanagementkonzept erfolgen, welches im Rahmen einer Vorstudie noch präzisiert wird. Eine Arbeitsgruppe des Kantons wird demnächst die Arbeit dazu aufnehmen.
Erste Massnahme
Als kurzfristige Massnahme wird im Rahmen eines Pilotversuchs während der Ostertage die Durchfahrt durch die Gemeinden Bonaduz und Rhäzüns auf Anwohnende und Zubringende sowie den öffentlichen Verkehr beschränkt. Dieser Versuch soll Hinweise für allenfalls zukünftige Massnahmen geben.
Die beteiligten Regionen und Gemeinden sowie die Behördenvertretungen von Kanton und Bund sind sich einig, dass die Thematik nur gemeinsam und überregional gelöst werden kann. Alle Beteiligten werden in ihrem Bereich Lösungsansätze verfolgen und koordinieren. Zentral ist, dass alle mit dem eigenen Verhalten dazu beitragen können, dass die Verkehrsprobleme kleiner werden.
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