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In Klosters beginnen am 22. Juni 2023 die Bauarbeiten für den Ersatzneubau der Fischzuchtanlage des Amts für Jagd und Fischerei. Mit dem Neubau werden die räumlichen und betrieblichen Voraussetzungen für die Weiterführung der Fischzuchtanlage sowie Räumlichkeiten für die Wildkontrolle geschaffen.

Zu den Aufgaben einer kantonalen Fischzuchtanlage gehören die Haltung von Muttertieren, deren Nachzucht, der Laichfischfang, das Streifen der Laichtiere, das Erbrüten von Eiern, die Aufzucht von Besatzfischen und das Aussetzen der Jungfische. Die Fischzuchtanlage in Klosters ist zuständig für die Region Prättigau sowie das Landwasser- und Albulatal.

Ersatzneubau am bisherigen Standort
Die Fischzuchtanlage aus dem Jahr 1924, die 1947 mit einem Bruthaus und Teichen erweitert wurde, deckt den Raumbedarf heutiger Anforderungen nicht mehr ab. Mit dem Baubeginn werden das bestehende Gebäude und der Geräteschuppen zurückgebaut und durch einen modernen Neubau mit zusätzlichen Räumen für die Wildkontrolle ersetzt. Durch die Konzentration aller wichtigen Abläufe im Erdgeschoss sind künftig einfache und effiziente Betriebsabläufe sowie ein hindernisfreier Zugang gewährleistet. Die neue Fischzucht besteht aus einem Brut-, Futter- und Wildkontrollraum, einer Rundbeckenhalle, Werkstatt, Lagerflächen, einem Büro mit Besprechungsraum und Garderoben. Im Obergeschoss befinden sich der Technikraum mit der Wasserversorgung und weitere Lagerflächen. Der Wildkontrollraum mit Kühlzelle ist von aussen separat erschlossen und somit unabhängig vom Fischzuchtbetrieb.

Funktionaler Holzbau mit grossem Photovoltaik-Dach
Der Neubau ist konsequent nach Räumen und in Temperaturzonen aufgeteilt. Auf dem Dach der einfachen Holzkonstruktion entsteht eine integrierte Photovoltaik-Anlage, deren Leistung etwa 68 800 Kilowattstunden pro Jahr betragen wird. Die neue Fischzuchtanlage steht für ein zeitgemässes und nachhaltiges Bauen und wertet mit ihrer einprägsamen Architektur den Rand des Siedlungsgebiets in Klosters auf.

«SpeziFisch» heisst das Siegerprojekt
Im Rahmen eines durchgeführten Planerwahlverfahrens überzeugten D. Jüngling und A. Hagmann Architekten aus Chur mit ihrem Projekt «SpeziFisch» (Medienmitteilung vom 08.07.2021). Unter der Leitung des Hochbauamts Graubünden erarbeiteten die Architekten zusammen mit den Nutzern, dem Amt für Jagd und Fischerei, das Vor- und Bauprojekt. Der Grosse Rat genehmigte Ende 2021 das Projekt mit einem Verpflichtungskredit in der Höhe von vier Millionen Franken.

Unternehmungen aus der Region
Ursprünglich war der Baubeginn für Sommer 2022 vorgesehen. Der Start wurde aber wegen der überhitzten Bauwirtschaft und der zu hohen Preise verschoben. Mit dem heutigen Baustart beginnen die einjährigen Realisierungsarbeiten. Die Rohbauarbeiten werden bis Ende 2023 abgeschlossen sein, während der Wintermonate erfolgen die Ausbauarbeiten. Mit der Ausführung konnten mehrheitlich Unternehmungen aus der Region beauftragt werden. Unter Berücksichtigung des herbstlichen Laichfischfangs wird der Bau bis im Sommer 2024 fertiggestellt sein. Der laufende Betrieb wird während den Bauarbeiten mittels Provisorien für die Wasserversorgung weitergeführt.

Visualisierung:

Fischzucht

© GYGA AG

Beilage:

Flyer Bauinformation

Auskunftspersonen:

  • Regierungsrätin Dr. Carmelia Maissen, Vorsteherin Departement für Infrastruktur, Energie und Mobilität, Tel. +41 81 257 36 05 (erreichbar von 12.00 bis 13 Uhr), E‑Mail Carmelia.Maissen@diem.gr.ch
  • Andreas Kohne, Kantonsbaumeister, Hochbauamt Graubünden, Tel. +41 81 257 36 31 (erreichbar von 12.00 bis 13 Uhr), E‑Mail Andreas.Kohne@hba.gr.ch

zuständig: Departement für Infrastruktur, Energie und Mobilität

Hintergrundinformationen: Fischzuchtanlagen im Kanton Graubünden

Der Kanton Graubünden hat insgesamt sieben Fischzuchtanlagen (Klosters, Trun, Rothenbrunnen, St. Moritz, Müstair, Le Prese, Cama), die alle vom Amt für Jagd und Fischerei (AJF) betrieben werden. Die erste Fischzucht des Kantons wurde 1854 in Samedan in Betrieb genommen. Geführt wurde sie auf privater Basis vom ortsansässigen Arzt Georg Brügger. Über ein Vierteljahrhundert später, 1891, war im Sils i. D. die erste Fischzucht mit kantonaler Unterstützung betriebsbereit; die Zucht blieb aber in Privatbesitz. Die Fischzucht in Klosters, die im Jahr 1924 erstellt wurde, ist somit die erste und älteste Fischzucht, welche der Kanton Graubünden selber gebaut und betrieben hat.
Pro Fischzucht beschäftigt das AJF einen Fischereiaufseher sowie einen stellvertretenden Wildhüter. In den hiesigen Fischzuchten werden Bach-, See- und Regenbogenforellen, Namaycush sowie Äschen gezüchtet. Hinzu kommt die Zucht von jährlich rund einer Million Besatzfischen.
Der Wasserverbrauch pro Anlage ist von den unterschiedlichen Betriebszeiten und sowie der Auslastung abhängig. In der Fischzuchtanlage Klosters beispielsweise beläuft sich der Verbrauch im Bruthaus im Vollbetrieb auf annähernd 235 l/min und in der Teichanlage auf etwa 700 l/min.

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