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Dank der Erneuerung der Leistungsvereinbarung mit dem Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement (EKUD) kann die Frauenzentrale Graubünden ihr Beratungsangebot weiterführen und ausweiten. Das Beratungszentrum Arbeit und Beruf der Frauenzentrale spricht Frauen und Männer an und ist eine ergänzende Dienstleistung zu den bestehenden Angeboten der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann.

Ist die Kündigung seitens des Arbeitgebenden gerechtfertigt oder entspricht sie einer Diskriminierung aufgrund des Geschlechts? Wie soll bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz vorgegangen werden? Welche Rechte stehen Frauen während der Schwangerschaft und im Mutterschutz zu? Seit 1997 berät das Beratungszentrum Arbeit und Beruf der Frauenzentrale Graubünden Arbeitnehmende und Arbeitgebende zu diesen und weiteren Fragen. Dieses niederschwellige, kostengünstige und qualifizierte Angebot schliesst eine wichtige Lücke für Personen mit Beratungsbedarf in Bereichen wie Arbeitsrecht oder Sozialversicherungsrecht und ist in der Bevölkerung bekannt und gut verankert. Die Beratung wird mehrheitlich von Frauen, aber zunehmend auch von Männern in Anspruch genommen. Laut Statistik wurden im Jahr 2023 insgesamt 419 Beratungsgespräche mit 132 Personen geführt. Der weitaus grösste Teil der Beratungen ist juristischer Natur, was hohe Kompetenz und Erfahrung in Rechtsfragen und in der Rechtsprechung voraussetzt.

Die Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann (Stagl) bietet einfache Beratungen an, ist jedoch aufgrund ihrer beschränkten personellen und finanziellen Ressourcen nicht in der Lage, Beratungen im Umfang und in der Tiefe wie die Frauenzentrale anzubieten. Das Beratungszentrum Arbeit und Beruf der Frauenzentrale ist daher eine sinnvolle Ergänzung zum Beratungsangebot der Stagl.

Mehrsprachige und dezentrale Beratungsmöglichkeiten
Die Leistungsvereinbarung mit der Frauenzentrale für die Periode 2025 bis 2028 umfasst ein Beratungsvolumen von mindestens 120 Einzelgesprächen pro Jahr und soll einen niederschwelligen Zugang zur Beratung für alle Geschlechter, insbesondere auch für Männer ermöglichen. Der Fokus der neuen Vereinbarung liegt auf einer bedürfnisgerechten Beratung, insbesondere hinsichtlich der Kantonssprachen und der Beratungsorte. Deshalb werden zusätzlich Möglichkeiten für dezentrale Beratungen und Online-Beratungen geschaffen. Aufgrund der erweiterten Tätigkeit der Frauenzentrale, inklusive dezentraler und Online-Beratungen, wird das jährliche Kostendach von bisher 130 000 Franken auf 145 000 Franken erhöht. Mit diesem Beitrag stellt das EKUD in Zusammenarbeit mit der Stagl sicher, dass weiterhin professionelle Beratungen mit entsprechendem Fachpersonal durchgeführt werden können.

Wichtiger Beitrag zur Gleichstellung
Aus dem Bericht der Frauenzentrale geht hervor, dass die Beratungen komplexer geworden sind und pro Fall jeweils mehrere Problembereiche angesprochen werden. Die meisten Beratungen betrafen «Probleme am Arbeitsplatz». In den Teilbereichen haben Beratungen zu Arbeitsverträgen und Entlassungen deutlich zugenommen. Demgegenüber sind die Beratungen zu Kündigungen und Schwangerschaften zurückgegangen. Wie bereits im Vorjahr stieg der Anteil der Beratungen in der Alterskategorie zwischen 51 und 65 Jahren weiter an und beträgt rund 34 Prozent aller Beratungen. Obwohl das Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann (GlG, SR 151.1) seit dem 1. Juli 1996 in Kraft ist, scheint es in der Öffentlichkeit noch keine grosse Bekanntheit zu haben. «Im Kanton Graubünden hatte die Schlichtungsstelle für Gleichstellungsfragen 2023 keinen einzigen Fall zu behandeln», stellt Barbara Wülser, Leiterin der Stagl, fest. Umso wichtiger sei es, dass das Beratungszentrum Arbeit und Beruf Kontinuität sicherstelle und so einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Gleichstellung leisten könne.

Beilage:

Jahresbericht 2023 der Frauenzentrale Graubünden

Auskunftspersonen:

  • Regierungspräsident Jon Domenic Parolini, Vorsteher Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement, Tel. +41 81 257 27 01 (erreichbar von 14.00 bis 14.30 Uhr), E‑Mail Jondomenic.Parolini@ekud.gr.ch
  • Barbara Wülser, Leiterin Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann, Tel. +41 81 257 35 71 (erreichbar von 14.00 bis 17.00 Uhr), E‑Mail Barbara.Wuelser@stagl.gr.ch


zuständig: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement

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