Im Sommer 2025 startet der Kanton das vierjährige Pilotprojekt «Fach- und Koordinationsstelle Kindesschutz». Die Anlaufstelle bietet Fach- und Bezugspersonen anonyme, schnelle und kostenlose Beratung bei möglichen Kindeswohlgefährdungen. Ziel ist es, Unsicherheiten zu reduzieren, konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und bei Bedarf Fachkräfte aus dem Kindesschutzbereich einzubinden.
Kindesschutz betrifft oft komplexe und schwer einschätzbare Situationen, die nicht immer sofortige, tiefgreifende Interventionen erfordern. Viel häufiger stehen Fach- oder Bezugspersonen wie Lehrpersonen, Sozialarbeitende, Betreuungspersonen in Kitas oder Trainerinnen und Trainer in Sportvereinen vor der Herausforderung, Anzeichen ungünstiger Entwicklungen oder möglicher Kindeswohlgefährdungen richtig einzuordnen.
Zum Wohl der Kinder und Jugendlichen in Graubünden
Die «Fach- und Koordinationsstelle Kindesschutz» bietet eine anonyme, niederschwellige und schnelle Beratung. Sie triagiert und vernetzt die Beteiligten, um gezielte Unterstützung zu ermöglichen. Bei Bedarf können Expertinnen und Experten aus bestehenden Kindesschutzorganisationen, koordiniert in einer Fokusgruppe, eine fundierte Einschätzung zum Wohl des betroffenen Kindes oder Jugendlichen abgeben.
Mit der Fach- und Koordinationsstelle soll aber keine zusätzliche Organisation geschaffen werden. Vielmehr soll das Beratungsangebot der Opferhilfe niederschwelliger gestaltet und bekannter gemacht sowie die Koordination zwischen den verschiedenen Anlaufstellen verbessert werden.
Ein ergänzender Leitfaden zum Erkennen und Einschätzen von ungünstigen Entwicklungen und Kindeswohlgefährdungen unterstützt Fach- und Bezugspersonen zusätzlich. Der Leitfaden bietet Orientierungshilfen, sensibilisiert für Warnsignale und stärkt die Handlungssicherheit im Umgang mit möglichen Gefährdungen.
Pilotprojekt ab Sommer 2025
Die «Fach- und Koordinationsstelle Kindesschutz» wird im Sommer 2025 als Pilotprojekt während vier Jahren gestartet. Die Finanzierung des Angebots für Fach- und Bezugspersonen zum Wohl der Kinder und Jugendlichen verdankt Graubünden Frau Rywka Schapiro. Frau Rywka Schapiro verstarb 2021 und hat einen Teil ihres Vermächtnisses für den Schutz von Kindern und Jugendlichen in Graubünden bestimmt.
Auskunftspersonen:
- Regierungspräsident Marcus Caduff, Vorsteher Departement für Volkswirtschaft und Soziales, Tel. +41 81 257 44 60 (erreichbar von 11.30 bis 12.30 Uhr), E‑Mail Marcus.Caduff@dvs.gr.ch
- Susanna Gadient, Leiterin Sozialamt, Tel +41 81 257 26 51 (erreichbar von 10.00 bis 12.00 Uhr), E‑Mail Susanna.Gadient@soa.gr.ch
zuständig: Regierung