Die kostenlose, berufliche Standortbestimmung für Personen über 40 Jahre, «viamia», wird nach erfolgreicher Umsetzung und Durchführung in den letzten zwei Jahren bis mindestens 2028 weitergeführt. Der Kanton hat einen entsprechenden Antrag zur Weiterführung des Projekts beim Bund eingereicht.
Angesichts des raschen Wandels der Arbeitswelt und um die Arbeitsmarktfähigkeit bis zur Pensionierung zu erhalten, ist eine aktive Gestaltung der beruflichen Laufbahn empfehlenswert. Personen ab dem 40. Lebensjahr sollen regelmässig eine Standortbestimmung vornehmen, bei der die berufliche und persönliche Situation analysiert und unter Berücksichtigung der sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarkts reflektiert wird. Anstehende berufliche Veränderungen oder ein möglicher Weiterbildungsbedarf können so rechtzeitig erkannt und persönliche Schritte zum Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit geplant werden.
Erfolgreiche Durchführung in den Jahren 2022 und 2023
In Graubünden ist das Amt für Berufsbildung mit seinen acht regionalen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatungsstellen für den Beratungsprozess zuständig. In den Jahren 2022 und 2023 wurden insgesamt 206 «viamia»-Fälle abgeschlossen, davon waren knapp 70 Prozent Frauen. Eine Diskrepanz zum Schweizer Durchschnitt zeigt sich beim Bildungsniveau. Während im gesamtschweizerischen Durchschnitt mit 39 Prozent Hochschulabsolventinnen und -absolventen den grössten Anteil ausmachen, sind es in Graubünden 24 Prozent. 45 Prozent der Teilnehmenden in Graubünden beziehungsweise 33 Prozent im gesamtschweizerischen Durchschnitt verfügten über einen Abschluss der beruflichen Grundbildung. Im gesamtschweizerischen Durchschnitt waren 3 Prozent und in Graubünden 6 Prozent der Teilnehmenden ohne Ausbildung. Die beratenen Personen, mehrheitlich im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, gaben den «viamia»-Beratungen die Durchschnittsnote 5.5. Insgesamt zeigt sich, dass das Angebot in Graubünden genutzt und geschätzt wird.
Weiterführung «viamia» 2025-2028
Mit der Fortführung des Projekts «viamia» besteht die Möglichkeit, das im Jahr 2022 eingeführte Angebot zu verstetigen und bis Ende 2028 in die Regelstrukturen zu integrieren. Der Bund teilsubventioniert voraussichtlich die Weiterführung des kostenlosen Angebots «viamia» und wird sich mit einem Pauschalbeitrag pro Beratungsfall beteiligen. Für die Umsetzung und die innerkantonale Koordination sind die Kantone zuständig. Dazu gehört auch die Kommunikation, welche nicht mehr vom Bund mitfinanziert wird. Geplant ist, dass das eidgenössische Parlament spätestens in der Wintersession 2024 über die mit der BFI-Botschaft 2025–2028 verbundenen Finanz- und Rechtsbeschlüsse und damit über die weitere Bundessubventionierung von «viamia» abstimmen wird.
450 Kundinnen und Kunden in den Jahren 2025-2028 erwartet
Das Amt für Berufsbildung geht für die Programmphase 2025–2028 von circa 450 zu beratenden Personen aus. In Graubünden soll die Zielgruppe der weniger gut qualifizierten Personen noch besser erreicht werden. Das Angebot steht allen im Kanton Graubünden wohnhaften Personen ab 40 Jahren zur Verfügung.
Weitere Informationen zu «viamia» sind auf den Webseiten viamia.ch sowie auf unter links.viamia.ch/gr publiziert.
Auskunftspersonen:
- Regierungspräsident Dr. Jon Domenic Parolini, Vorsteher Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement, Tel. +41 81 257 27 02 (erreichbar von 13.30 bis 14.00 Uhr), E‑Mail Jondomenic.Parolini@ekud.gr.ch
- Petra Wyss, Abteilungsleiterin Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, Amt für Berufsbildung, Tel. +41 81 257 27 05 (erreichbar von 13.30 bis 15.30 Uhr), E‑Mail Petra.Wyss@afb.gr.ch
zuständig: Regierung