Mit dem Spatenstich sind heute Donnerstag offiziell die Bauarbeiten für das neue Fachhochschulzentrum Graubünden gestartet. Am Standort Pulvermühle in Chur werden mit dem Neubau Räume und Infrastrukturen für zukunftsorientiertes Studieren und Forschen geschaffen. Der Bezug ist für Mitte 2028 geplant.
Gut eineinhalb Jahre nachdem das Bündner Stimmvolk im März 2023 mit über 80 Prozent Ja zur «Realisierung Fachhochschulzentrum Graubünden» sagte, erfolgte am Donnerstag der offizielle Spatenstich zum Neubauprojekt. Regierungsrätin Carmelia Maissen, Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität, und Brigitta Gadient, Präsidentin des Hochschulrats der Fachhochschule Graubünden (FHGR), sowie weitere geladene Gäste feierten den Baubeginn an der Pulvermühlestrasse in Chur. «Mit dem Fachhochschulzentrum Graubünden wird nicht nur ein Identifikationsort geschaffen, sondern auch eine attraktive und zukunftsorientierte Bildungs-, Forschungs- und Arbeitsstätte für die kommenden Generationen im Kanton», sagte Regierungsrätin Carmelia Maissen.
Zusammenlegung an einen Standort
Die Ansprüche an die Hochschullehre und an Zusammenarbeits- sowie Forschungsmöglichkeiten haben sich stark gewandelt. So spielt bei den Studierenden neben dem Studienangebot die Infrastruktur mit innovativen Lehr-, Lern-, und Zusammenarbeitsformen eine immer wichtigere Bedeutung. «Mit dem Fachhochschulzentrum schaffen wir ideale Bedingungen für interdisziplinären Austausch und bieten Raum für innovative Projekte und neue Ansätze. Es entsteht ein Ort, an dem Lernen, Lehren und Forschen schon bald auf ein neues Niveau gehoben werden – zugunsten der Jugend, der Wirtschaft und der Gesellschaft Graubündens», sagte Brigitta Gadient, Präsidentin des Fachhochschulrats. Heute ist die Fachhochschule auf fünf Standorte in neun Gebäude in der Stadt Chur verteilt. Durch den Neubau werden nun Lehre und Forschung auf dem neuen Campus für die Studierenden und Mitarbeitenden an einem Standort vereint.
Holz aus Bündner Wäldern
«Das neue Fachhochschulzentrum besticht insbesondere dadurch, dass Städtebau, Architektur, Tragwerk und Nachhaltigkeit integral behandelt werden», führte Kantonsbaumeister Andreas Kohne aus. Der Neubau wird nachhaltig geplant und mit der Verwendung geeignetster Materialien sollen Ressourcen gespart werden. So hat die Holz-Beton-Hybridbauweise deutlich tiefere CO₂-Emissionen als eine konventionelle Massivbauweise und schafft gleichzeitig hohe Aufenthaltsqualität in den Innenräumen. «Für das Deckentragwerk wird Holz aus Bündner Wäldern verwendet, das wir bereits beschafft haben», sagte Andreas Kohne. Dieser Beschaffungsprozess wurde filmisch in «Holzwege» Teil 1 und 2 dokumentiert.
Dichtes Bauprogramm
Beim Neubau der Fachhochschule handelt es sich um eines der grössten Hochbauvorhaben des Kantons. Damit alle Arbeiten reibungslos verlaufen, wird in nächsten Wochen die Baustelle eingerichtet und eingezäunt. Im Januar 2025 beginnen die Aushubarbeiten, bevor im Juni 2025 die Arbeiten am Rohbau folgen. Mit dem Fassadenbau soll im Frühjahr 2026 begonnen werden. Verläuft alles nach Plan, wird das neue Fachhochschulzentrum Ende des Jahres 2027 fertiggestellt sein. Der Bezug ist für Mitte 2028 vorgesehen. Die Kosten für das Gesamtprojekt – inklusive Instandsetzung der Liegenschaft an der Pulvermühle 68 – belaufen sich auf 178 Millionen Franken. Der Grosse Rat genehmigte den Verpflichtungskredit von 151 Millionen Franken im Oktober 2022, das Bündner Stimmvolk stimmte der Vorlage im März 2023 zu.
Dem heutigen Spatenstich geht eine lange Geschichte voraus:
Chronik:
- Februar 2015: Auftrag Grosser Rat an Regierung, Abklärungen für die Errichtung eines Hochschulzentrums für die FHGR (damals HTW Chur) vorzunehmen und dem Rat ein Projekt mit Baukredit vorzulegen.
- 2017-2020: Regierung legt im Regierungsprogramm 2017-2020 fest, einen solchen Bau prioritär voranzutreiben.
- Oktober 2018: Grosser Rat stimmt der Realisierung eines Hochschulzentrums an der Pulvermühlestrasse in Chur zu.
- November 2020: Churer Stimmbevölkerung genehmigt die Umzonung und Landabtretung der Stadt Chur anlässlich der Volksabstimmung vom 29.11.2020.
- September 2020-Oktober 2021: Durchführung eines zweistufigen selektiven Projektwettbewerbs
- Oktober 2021: Die Regierung erteilt dem Generalplanerteam des Projekts «Partenaris» unter der Federführung des Architekturbüros Giuliani Hönger Architekten aus Zürich den Zuschlag für den Neubau des Fachhochschulzentrums. Sie setzten sich im zweistufigen Projektwettbewerb durch.
- Oktober 2022: Grosser Rat genehmigt den Verpflichtungskredit von 151 Millionen Franken für die Realisierung des neuen Fachhochschulzentrums.
- März 2023: Die Bündner Stimmbevölkerung sagt mit über 83 Prozent Ja zum Projekt «Realisierung Fachhochschulzentrum Graubünden». Die Vorlage beinhaltete einen Verpflichtungskredit von 151 Millionen Franken. Die Gesamtinvestitionen für das Gesamtprojekt, inklusive Instandsetzung des Standorts Pulvermühle 68, sollen sich auf rund 178 Millionen Franken belaufen.
- März 2024: Der Kanton, respektive das zuständige Hochbauamt, reicht bei der Stadt Chur die Baueingabe ein.
- Juni 2024: Die Stadt Chur erteilt dem Kanton, respektive dem zuständigen Hochbauamt die Baubewilligung.
- 28. November 2024: Spatenstich Neubau Fachhochschulzentrum (FHZGR)
Visualisierungen:
Foto 2, Foto 3, Foto 4
© Giuliani Hönger Architekten AG
Beilage:
Flyer Bauinformation
Auskunftspersonen:
- Regierungsrätin Dr. Carmelia Maissen, Vorsteherin Departement für Infrastruktur, Energie und Mobilität, Tel. +41 81 257 36 05 (erreichbar von 13.00 bis 14.00 Uhr), E‑Mail Carmelia.Maissen@diem.gr.ch
- Andreas Kohne, Kantonsbaumeister, Hochbauamt Graubünden, Tel. +41 81 257 36 31 (erreichbar von 12.00 bis 13.00 Uhr), E‑Mail Andreas.Kohne@hba.gr.ch
zuständig: Hochbauamt
Hintergrundinformationen zur Fachhochschule Graubünden
Die Fachhochschule Graubünden (FHGR) setzt auf dynamisches Denken und proaktives Handeln. Mit diesem Mindset gestaltet sie nachhaltig die Zukunft mit. Studium und Forschung sind interdisziplinär und orientieren sich an praktischen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre über 2200 Studierenden bildet sie zu hochqualifizierten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten aus. Die Hochschule bietet Studien- und Weiterbildungsangebote in Architektur, Bauingenieurwesen, Computational and Data Science, Digital Supply Chain Management, Information Science, Management, Mobile Robotics, Multimedia Production, Photonics sowie Tourismus an. In der Forschung fokussiert sich die FHGR auf die Themen Angewandte Zukunftstechnologien, Entwicklung im alpinen Raum und Unternehmerisches Handeln, und agiert auch partizipativ in Reallaboren. Die Mitwirkung aller Hochschulangehörigen trägt zur Weiterentwicklung der Fachhochschule und deren Qualität bei.