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Sanfte Renovation eines traditionellen Alpgebäudes auf der Alp de la Bedoleta in der Gemeinde Rossa (Calancatal).
Sanfte Renovation eines traditionellen Alpgebäudes auf der Alp de la Bedoleta in der Gemeinde Rossa (Calancatal). Mehr dazu nachfolgend unter «Beispiel einer Aufwertung im Calancatal».

Jedes Jahr werden in schützenswerten und geschützten Landschaften landschaftliche Aufwertungsmassnahmen finanziell unterstützt und umgesetzt. Bis anhin mangelte es an einem systematischen Vorgehen zur Auswahl und Priorisierung von Massnahmen. Damit dies zukünftig möglich ist, wird unter dem Titel «Wegleitung Landschaft» ein kantonales Aufwertungskonzept Landschaft erarbeitet.

Dieses Konzept versteht sich als Werkzeugkasten, der Fachbüros für die Anwendung auf regionaler Ebene zu Verfügung steht. Mit seiner Hilfe kann für jede Region oder Gemeinde ein Massnahmenkatalog mit priorisierten und umsetzungsorientierten landschaftlichen Aufwertungsmassnahmen realisiert werden.

Das Aufwertungskonzept soll ab 2024 in einer Pilotregion zur Testanwendung kommen. Ab 2025 sollen aufgrund des Konzepts erste Aufwertungsmassnahmen umgesetzt werden.

Warum wird die Landschaft Graubündens aufgewertet?

Der Bedarf zur Aufwertung von Landschaften ergibt sich aus dem rasch voranschreitenden Landschaftswandel und aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen.

Auf das Landschaftsbild wirkt sich nachteilig aus

  • der Verlust von Flächen und Strukturen durch das Siedlungswachstum;
  • Veränderungen im Freizeitverhalten;
  • Veränderungen in der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung;
  • der Nutzungsdruck auf Natur- und Erholungsgebiete.

In geschützten Landschaften sollen Beeinträchtigungen beseitigt werden, wenn sich die Gelegenheit bietet. Bei permanenten Eingriffen mit sichtbaren negativen Auswirkungen besteht eine Ersatzpflicht.

In der Programmvereinbarung Landschaft hat der Kanton mit dem Bund für die Jahre 2020 bis 2024 insgesamt hundert Aufwertungsmassnahmen in schützenswerten und geschützten Landschaften vereinbart.

Auf welcher Grundlage basiert das Aufwertungskonzept Landschaft?

Zwischen Bund und Kanton Graubünden gibt es eine «Programmvereinbarung Landschaft». Diese hält unter dem Ziel «2a Schützenswerte Landschaften» fest, dass in schützenswerten und geschützten Landschaften Aufwertungsmassnahmen umzusetzen sind.

Als schützenswerte und geschützte Landschaften gelten

Welche Ziele verfolgt das Aufwertungskonzept?

Bis anhin basierte die Auswahl von geeigneten Massnahmen zur Aufwertung der Landschaft Graubündens nicht auf einem systematischen Vorgehen. Mit dem kantonalen Aufwertungskonzept Landschaft soll sich dies nun ändern.

Das Konzept ist eine fachlich fundierte Grundlage. Es ermöglicht

  • die Wahl von kantons-, regions- und themenspezifischen Massnahmen;
  • das Aufzeigen der Prioritäten und Möglichkeiten für ihre Umsetzung;
  • das Erkennen der spezifischen landschaftlichen Werte in den Regionen sowie die Bewertung dieser Werte in ihrer Qualität;
  • die Identifikation bestehender Beeinträchtigungen;
  • die Ableitung von konkreten Aufwertungsmassnahmen (diese können auch als landschaftliche Ersatzmassnahmen herangezogen werden).

Das kantonale Aufwertungskonzept Landschaft will langfristig zu einer qualitätsvollen Landschaftsentwicklung und zur Pflege des regionalspezifischen Landschaftscharakters beitragen.

Beispiel einer Aufwertung im Calancatal

Im Jahr 2022 wurden in der Gemeinde Rossa auf der Alp de la Bedoleta ein traditionelles Alpgebäude sowie zwei Überreste von Bauten sanft renoviert. Die Alp liegt gemäss Kantonalem Inventar in der Landschaft «1501 Hinteres Calancatal», welche von der Gemeinde öffentlich-rechtlich geschützt wird (Landschafts-Schutzzone). Das nachfolgende Foto zeigt die Lage des Ensembles (Alpgebäude sowie Gebäude-Überreste) auf der Terrasse.

Traditionelles Alpgebäude und Überreste von Bauten Alp de la Bedoleta in Rossa
 

Die Strukturen sind Zeugnisse der lokalen Geschichte und Kultur. Mit ihrer Erhaltung kann das kulturelle Bewusstsein gefördert sowie das Wissen bezüglich alten Bewirtschaftungsformen und der Geschichte der Landschaft weitergegeben werden.

Alpgebäude de la Bedoleta in Rossa